Der alleinstehende Turm der ehemaligen Jakobskirche von Jakobsbaiern ist eine Seltenheit in Bayern. Das Langhaus der Kirche wurde 1908 abgebrochen. Der Kirchenbauverein hatte abgestimmt, ob die baufällige Jakobskirche saniert oder stattdessen eine neue, zentraler gelegene Kirche im Zentrum von Antholing gebaut werden sollte.
Die Mehrzahl der Stimmberechtigten war für den Neubau der Jakobskirche in Antholing. Obwohl die frühere Kirche für die Bewohner des Ortes Jakobsbaiern und die umliegenden Weiler ein wichtiger Ankerpunkt war, löste die neue Jakobskirche die ehemalige Kirche ab. Dank des Einsatzes der Zehetmeierbäuerin, Barbara Riedl, konnte mit 400 Mark der Turm der alten Kirche gerettet und bewahrt werden. Nach 1909 richteten die Jakobsbairer im alten Turm eine Lourdesgrotte und eine Arme-Seelen-Kapelle ein. Später wurde der alte Turm samt Kapelle und Grotte durch die Erzdiözese saniert.
Das ursprüngliche Kirchengelände mit dem noch bestehenden alten Kirchturm und dem ehemaligen Friedhof ist ein besonderer Ort und Wahrzeichen von Baiern. Von diesem Ort aus kann man die Alpen erblicken. Im Mai versammelt sich hier die Ortsbevölkerung zu Maiandachten. In besonders schöner Weise wird dieser Ort weiterhin zur Besinnung genutzt. Es ist den Anwohner*innen sehr wichtig, dass Menschen, die diesen Ort besuchen, sich hier rücksichtsvoll verhalten.
